Im Kahlenbergerdorf wird die Dekarbonisierung durch die Gründung einer Wärme-Energiegemeinschaft vorangetrieben, in der sich unterschieldiche Gebäudeeigentümer (Private Eigentümer:innen, Stift Klosterneuburg, Wiener Wohnen, Via Donau,…)
zusammenschließen, um eine erneuerbare Wärmeversorgung umzusetzen. Ein zentrales Ziel bestand ürsprünlgich im Aufbau eines Anergienetzes für die Nutzung geothermischer Energie durch Erdsonden, die im Pfarrgarten des Kahlenbergerdorfs installiert werden sollen. Ergänzend wird die Nutzung von Solarenergie durch PV- und PVT-Kollektoren untersucht, um das Heiznetz zu unterstützen und die Erdsonden thermisch zu regenerieren.
Die technische Umsetzung wird durch individuelle Maßnahmen in den Gebäuden unterstützt. Dazu gehören Wärmepumpen zur Versorgung einzelner Wohnungen oder ganzer Häuser, Wärmespeicher und geeignete Dämmmaßnahmen. Die Auslegung der technischen Komponenten basiert auf einer detaillierten Analyse der Gebäude, bei der GIS-Daten und Simulationen verwendet werden. Diese Maßnahmen sollen die bisherige gasbasierte Heizversorgung schrittweise ersetzen und so die Abhängigkeit von fossilen Energien abbauen.
Bei der Evaluierung unterschiedlicher Varianten wurde ermittelt, dass es doch günstiger ist die Heizungsumstellung individuell durchzuführen; die Umsetzung eines Nahwärmenetzes wäre aufgrund des Alters der Gebäude, die oft auch über keinen Keller verfügen zu teuer. Trotzdem soll die technischen Umsetzung individueller Maßnahmen auf den einzelnen Liegenschaften koordiniert werden um Synergieeffekte zu erzielen, voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu motivieren und schließlich auch um Kosten zu sparen.
Die Initiative wird durch den Verein „Klimadörfl“ getragen, der als Plattform für die Zusammenarbeit der Anwohner fungiert. Der Verein ermöglicht die Koordination und Strukturierung der Entscheidungsprozesse, um eine stabile und langfristige Wärmewende sicherzustellen. Für die koordinierte Sanierung der individuellen Häuser und den Betrieb von privaten und gemeinschaftlichen Anlagen wird ein Konsortium gebildet, dessen Rechtsform noch festzulegen ist.
Durch Veranstaltungen, Visionsworkshops und regelmäßige Forum-Treffen wird die Gemeinschaft informiert und aktiv in die Planung und Entscheidungsfindung eingebunden. Verschiedene Arbeitsgemeinschaften (ARGEs) widmen sich spezifischen Themen wie Technik, Organisation, Finanzierung und Kommunikation. Die ARGEs tragen die Verantwortung für ihre Themengebiete und stehen in direktem Austausch mit den Bewohner:innen, wodurch eine lokale Gemeinschaft entsteht, die die Dekarbonisierung aktiv mitträgt und vorantreibt. Die Nutzung digitaler Werkzeuge wie Nextcloud erleichtert die Zusammenarbeit und unterstützt die Dokumentation.