Bei dem vorliegenden Projekt handelt es sich um den Wohnbereich eines kleinen Bauernhofes, der über einige Jahre hinweg ungenutzt war. Das Gebäude, mit Steinmauerwerk gebaute Haus mit ländlichen Charme – befindet sich in einer abgeschiedenen, von Wald umgebenen Lage und ist nach Norden ausgerichtet, was vor allem in den Wintermonaten zu niedrigen Innenraumtemperaturen führte. Die Motivation für die Sanierung resultierte aus dem Wunsch, den ungenutzten Bestand wieder mit Leben zu füllen, ein behagliches Wohnumfeld zu schaffen und dabei den Charakter des historischen Gebäudes zu bewahren. Darüber hinaus spielte die energetische Verbesserung eine zentrale Rolle: Ziel war es, den Wohnraum auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen, ohne den ursprünglichen Reiz des Hauses zu beeinträchtigen. Somit stand ein behutsamer Eingriff im Vordergrund, der traditionellen Charme und moderne Funktionalität harmonisch miteinander verbindet.
Im Zuge des Sanierungsprozesses stellte sich heraus, dass der Wurmbefall der bestehenden Tramdecken die statische Sicherheit nicht mehr gewährleistete. Daher war ein Austausch der Decken notwendig. Unter Berücksichtigung der für die Region typischen Charakteristik von Bauernhäusern wurden hierfür neue Durchzüge aus Tannenholz eingesetzt.
Besonders interessant war die Erkenntnis, dass auch massive, dickwandige Bausubstanz ohne zusätzlichen Vollwärmeschutz in Kombination mit einem Niedertemperatur-Heizsystem sowohl den behaglichen als auch den energieeffizienten Ansprüchen an zeitgemäßes Wohnen gerecht werden kann.
Durchgeführte Maßnahmen im Überblick:
Planung und Konzept:
Erstellung eines umfassenden Sanierungs- und Energiekonzepts
Detailplanung aller baulichen Schritte
Haustechnik und Komfort:
Installation einer Fußbodenheizung sowie Wandheizung
Einsatz einer Luft-Wasserwärmepumpe zur Bauteilaktivierung (Wärmeübertragung an Wände und Fußboden)
Erneuerung aller Elektroinstallationen einschließlich Sicherungskasten und Zuleitungen
Thermische Verbesserungen:
Dämmung des obersten Geschosses mit Zellulose-Einblasdämmung
Dämmung des untersten Geschosses mit Perlit und Weichholzfaserplatten
Austausch der Fenster durch geölte Holzfenster
Bauliche Maßnahmen:
Rückbau und fachgerechte Entsorgung sowie Wiederverwendung intakter Bausubstanz (z. B. Dachziegel, Altholz)
Holzbauarbeiten: Statische Verstärkung des bestehenden Dachstuhls, Herstellung eines Kaltdaches Tramdecken wurden neu hergestellt
Dampfsperre im Fußbodenaufbau EG
Sonstige Maßnahme:
Bestehender Kellenwurfputz der Außenfassade wurde saniert und wiederhergestellt
Neue Holz Stiege von EG in OG